29. Juni 2020

Bananadogs in San Francisco


Für das Blog der Spreeautoren habe ich über meine Businessidee geschrieben. Hier nochmal mein Text.

Bananadogs in San Francisco

Ich liebe meine Arbeit und kann mir meist nichts Schöneres vorstellen, als Bücher zu illustrieren. Aber manchmal denke ich daran, wie mein Leben wohl verlaufen wäre, wenn ich einen anderen Beruf ergriffen hätte.
Schon als Kind mochte ich Bücher und sortierte sie gern. „Vielleicht wirst du ja Bibliothekarin“, vermutete meine Mutter. Die Leute um mich herum tippten eher auf Künstlerin. Was aber nicht an einer sichtbaren Begabung lag, da mache ich mir nichts vor. Sondern daran, dass ich mich überwiegend in meinem Zimmer aufhielt und mürrisch war. So müssen Künstler sein, glaubte man in einer künstlerlosen ostdeutschen Kleinstadt.
Vor dem Abitur besuchte meine Klasse das BIZ, ein seriöses Berufsinformationszentrum. Dort bekamen wir Fragen gestellt und mussten ja oder nein ankreuzen. Dann wurden uns passende Berufe vorgeschlagen.
„Möchten Sie im Freien arbeiten?“ Ich kreuzte ja an.
„Möchten Sie den ganzen Tag mit Menschen zusammen sein?“ Ich kreuzte nein an.
„Möchten Sie täglich Kontakt zu Tieren haben?“ Ich kreuzte ja an.
Das BIZ schlug mir den Beruf des Fischwirtes vor.
Heute arbeite ich fast ausschließlich drinnen, teile mir ein Atelier mit drei Menschen und habe, seit ich Vegetarierin bin, überhaupt keinen Kontakt mehr zu Tieren. Könnte ich jetzt noch mal neu anfangen, würde ich mich wahrscheinlich mit einer erfolgversprechenden Businessidee selbstständig machen. Am besten eine, die mich unverschämt reich macht. Denn genügend Geld hat man in meinem Job leider selten. Wovon ich aber tatsächlich genug habe, sind erfolgversprechende Businessideen.
Zum Beispiel die Sache mit den Bananadogs. Das war nämlich so:
Vor sechs Jahren war ich mit meinen Kolleginnen für zehn Tage in San Francisco. Ich war wie berauscht. San Francisco kam mir wie die tollste Stadt der Welt vor: Ich sah Hippies im Park, Dogwalker, junge Menschen, die dutzendweise mit Bussen zu den Start-up-Fabriken gebracht wurden, Frauen mit tätowierten Sternen im Gesicht, die Golden Gate Bridge, und ich probierte den leckersten Kaffee, den ich je getrunken hatte. Ich trank ständig ein bisschen zu viel Kaffee und litt außerdem unter Jetlag.
Als ich eines Nachts wach im Bett lag, poppte in meinem Gehirn die Idee mit den Bananadogs auf. Stellen Sie sich einen Hot Dog vor, aber lassen Sie das Würstchen weg. Stattdessen liegt eine Banane gemütlich in dem weichen Brötchen. Dazu gibt es viele leckere Saucen zur Auswahl. Vielleicht dunkle Schokolade/Whiskey oder Erdnuss/Krokant oder Mascarpone/Zimt. Darüber streut man Nüsse oder bunte Mini Marshmallows als Topping.
Voilà, fertig ist eine leckere Streetfoodinnovation. Selbstverständlich erhältlich in vegetarisch, vegan und glutenfrei. Preiswert sollten die Bananadogs auch sein. Für ca. 3 Euro könnte sich fast jede oder jeder täglich einen Bananadog leisten!
Kennen Sie Starbucks? Das ist ja am Ende auch nur ein Kaffeeladen mit ganz viel Marketing. Bananadog hätte definitiv Starbucks-Potenzial! Kaffee ist beliebt, das ist unbestritten. Aber Bananen haben eine größere Zielgruppe. Ich sage nur: Kinder. Bananen können im Gegensatz zu Kaffeespezialitäten auch von Kindern konsumiert werden! Ich sah bereits Filialen in der ganzen Welt vor mir: in Sydney, in Bukarest, in Leipzig. Im Internet heißt es, die Banane sei exotisch, lecker und gesund. 1985 schnellte der Bananenverkauf rasant in die Höhe, als Boris Becker in Wimbledon eine Banane aß. Allein der Deutsche snackt 25 Kilogramm Bananen im Jahr. Und was die Banane für uns Ostdeutsche bedeutet, ist ja allgemein bekannt.

Um die Bananadogs erfolgreich zu vermarkten, benötigte ich natürlich Startkapital. Obwohl ich es hartnäckig versuchte, konnte ich weder meine Kolleginnen noch meinen Freund überzeugen, in meine Idee zu investieren. Ich bemühte mich um mehr Aufträge, um das Geld selbst zusammen zu bekommen. Über meine neuen Buchprojekte hatte ich die Idee dann aber irgendwann vergessen. Jetzt, in der Coronakrise, esse ich wieder mehr Bananen, man hat ja jetzt die Zeit. Und dann denke ich ab und zu an die Bananadogs und wie reich wir alle hätten werden können … Apropos, haben Sie zufällig etwas Kapital übrig und Lust in eine erfolgversprechende Businessidee zu investieren?

3. Juni 2020


In der Galerie Handwerk in der Handwerkskammer für München und Oberbayern findet vom 18. Juni - 1. August die Ausstellung "Es grünt" statt. Ein Teil der Aquarelle meiner grünen Tiere wird dort auch zu sehen sein. Ich freue mich über die Einladung zu dieser schönen Ausstellung.

18. Mai 2020

Neuigkeiten aus dem Home Office Teil 4



Auf dem Blog der Spreeautoren gibt es jeden Montag einen neuen Beitrag. Diese Woche beantworte ich die 10 Fragen. Schaut mal vorbei, wenn Ihr Lust habt.

29. April 2020

Neuigkeiten aus dem Home Office Teil 3




Das Home Office 
Seit fast sechs Wochen arbeite ich im Home Office, wie viele Menschen. Auch wenn die unsichere Situation allmählich etwas mürbe macht, fühle ich mich sehr privilegiert: ich wohne direkt am Müggelsee und darf an spannenden 
Büchern arbeiten.


Im Buchmarkt: "Schöner arbeiten im Home Office" 
In der Reihe "Schöner arbeiten im Home Office" stellt Susanna Wengeler Illustrator*innen vor, die kleine Produkte erstellen oder Drucke verkaufen. Ich freue mich sehr, dass ich diese Woche dabei bin.
Am Anfang der Corona Krise konnte ich mich nicht so gut aufs Arbeiten konzentrieren. Abends aber hatte ich Lust, etwas mit den Händen zu machen. Ich begann kleine Pappobjekte zu fertigen und zu bemalen. Es entstanden neben Totenköpfchen, Füchse, Buseneis und eigenwillige Eistüten. Die Objekte verkaufe ich über Instagram für 7 Euro inklusive Versand
Mein Druck "Studio Dreams" passt natürlich auch ganz gut zu unserer jetzigen Situation. Allein im Home Office kann es schon mal sein, dass man Besuch bekommt von netten Figuren, aber auch von Dämonen.
Der limitierte Druck auf hochwertigen Hahnemühle Papier ist ca DIN A4 groß und kostet 18 Euro inklusive Versand
Wer Interesse an einem Druck oder an einem Pappobjekt hat, kann mir gern eine Email schreiben. (Die Objekte sind zwischen 4-8 cm groß und wahlweise als Kühlschrankmagnet oder Anhänger erhältlich) 
Vielen Dank an Susanna Wengeler für den schönen Beitrag!




Ein neues Buch mit Yael Adler
Im September erscheint das neue Buch von Yael Adler zum Thema "Arzt-Patientenbeziehungen". Ein wichtiges Buch in dem es zum Einem um Kommunikation zwischen Ärzt*innen und Patient*innen geht und zum Anderen um unser Gesundheitssystem. Yael Adler hat für beide Seiten ein offenes Ohr. Sie hat sich viele Geschichten, Sorgen und Nöte von Patient*innen und Ärzt*innen angehört und in Ihrer professionellen aber auch humorvollen Art aufgeschrieben. Ich freue mich, dass ich erneut mit Yael und Droemer Knaur zusammen arbeiten durfte.
Das Buch kann bereits vorbestellt werden.  




 
Haare - Geschichten über Frisuren
Im Mai sollte mein neues Buch "Haare - Geschichten über Frisuren" bei Prestel erscheinen. Das Buch ist ein Sachbilderbuch für Kinder ab 5 Jahren über die Kulturgeschichte der Haare. Es geht um verrückte Punkfrisuren, um Sisis Haarpflege um Haartürme und Ungeziefer im Barock und um den Afro. Die Geschichten habe ich recherchiert und selbst die Texte geschrieben. 
Wegen der Corona Krise hat der Verlag beschlossen, den Erscheinungstermin um ein Jahr zu verschieben. 
Aber nächstes Jahr feiere ich das Erscheinen des Buches um so doller, mit Ausstellung und Musik und einem Friseur der meinen Gäst*innen live die Haare schneidet! Ihr seid alle eingeladen!
Das Buch wird relativ groß (24 x 30) und mit 4 Sonderfarben gedruckt. Es ist bereits vorbestellbar beim Verlag:
hier vorbestellen 





Und sonst so? Zusätzliche Zeit für neue und alte Hobbys
Letztes Jahr habe ich mit meinem Vater Pinguine aus Holz geschnitzt. Wir sind mit dem Fahrrad in den Wald gefahren und haben Weidenholz geklaut. Reste dieses Holzes hatte ich noch hier liegen und jetzt begonnen, neue Figuren zu schnitzen.  Zum Schnitzen eignet sich weiches Holz wie Weide, Birke oder Buche gut. Härteres Holz hat eine spannendere Struktur, ist aber schwieriger zu bearbeiten. 
Normalerweise brauche ich jeden Tag zwei Stunden, um ins Atelier und zurück zu fahren. Ich freue mich also im Moment über diese zusätzliche Zeit und lese viel. Sehr gut gefallen haben mir diese Bücher: "Eisfuchs" von Tanya Tagaq (Kunstmann Verlag), "Meine Schwester, die Serienmörderin" von Oyinkan Braithwaite (Blumenbar) und "Teich" von Claire-Louise Bennett (Luchterhand). 






Noch zum Schluß ein Gruß 
Mit dem Atelier treffen wir uns jeden Freitag 17 Uhr bei Zoom und besprechen unseren Alltag. Die Kolleginnen fehlen mir doch sehr! 

3. April 2020

Home Office Teil 2 und Siebdrucke im Sale

Liebe Grüße aus dem Home Office, Woche Nr. 3.
Inzwischen habe ich meinen Computer, Drucker und Scanner aus dem Atelier geholt und das Home Office zuhause eingerichtet. Es funktioniert sehr gut!

In meinem Grafikschrank habe ich ein paar Siebrucke gefunden, die ich jetzt zum Special Price von 15 Euro pro Stück (Plus 2 Euro Versand national) anbiete.


Wer Interesse hat, schreibt mir gern eine Mail: mail@katja-spitzer.de






















22. März 2020

Heimarbeit, Grüße aus dem Home Office




Seit einer Woche fahre ich nicht mehr jeden Tag ins Atelier. Meine Kolleginnen und ich sind im Home Office, wie wahrscheinlich die meisten Menschen im Moment. Wir versuchen weiter zu arbeiten, an Aufträgen und an eigenen Projekten. Ich versuche nicht zu viele Nachrichten zu lesen, aber auch nicht zu wenig. Weiterhin Sport zu machen, nicht zu viel Schokolade zu essen. Weiterhin keinen Kaffee zu trinken... Mit Freunden und Familie zu sprechen, sich auf die Zeit danach zu freuen.
Auf ein Eis! Auf das Schwimmen! Auf gemeinsame Abende mit Freunden.
Und natürlich hoffen, dass Alles nicht so schlimm wird.
So langsam schaffe ich es, mich wieder auf Bücher zu konzentrieren. Am Anfang hab ich nur Musik hören können und nebenher Nachrichten gelesen.
Ich hab neue Pappanhänger gemalt, Totenköpfe und Füchse (ca 3 cm groß). Wer einen möchte, kann mir eine Email schreiben an mail@katja-spitzer.de. Für 7 Euro inklusive Versand kommen sie dann innerhalb der nächsten Tage bei euch an. Bezahlung am besten über PayPal: mail@katja-spitzer.de







2. März 2020

Workshopwoche im Kinderbuchhaus

© Jake Green 

Ich freue mich sehr: Vom 12-17 Juli bin ich zu Gast bei der Sommerschule im Kinderbuchhaus im Schneiderhäusl in Oberndorf an der Melk. Wer Lust hat auf eine Workshopwoche in Österreich, es gibt noch freie Plätze: klickklick


Wir zeichnen zu diesem Thema:
Jaakt Trizeps reitet …
Figuren suchen - Charaktere / Typen (er)finden


Wie viele Striche sind nötig, um eine Figur zu formen oder zu erkennen? Traurigkeit, Wut oder Freude sind für uns Menschen in anderen Wesen deutlich lesbar. Gibt es dafür einen Code wie ein Alphabet? Wie offenbaren sich Emotionen in Mimik und wie in Gesten? 
Wir stellen uns zeichnerischen Untersuchungen, wagen Experimente, gehen an die Grenzen und lassen schließlich der Fantasie freien Lauf. Die Zeichnung darf schließlich alles, oder nicht? 
Wie sieht jemand aus, auf dessen Einkaufszettel nur grüne Bohnen und Whiskey stehen? Welche Figur verbirgt sich hinter dem Namen Jaakt Trizeps? Eine Sammlung cooler Typen und schräger Vögel entsteht: Arme wie aus Gummi schlackern um den Körper eines Fellwesens. Ist eine aufrecht stehende Figur mit Hundekopf ein Mensch oder eher ein Tier? Auf dem Papier begegnet uns eine Dame mit einem Riesenkopf. Sie trägt einen Hut mit Blumen und isst ein Gurkensandwich. Das Sandwich hat Augen und wird ebenfalls zum Charakter einer Geschichte …

So läuft es ab:
Start Sonntag 12.07.2020 | 20 Uhr Werkstattgespräch mit Katja Spitzer
Montag 13.07. – Freitag 17.07.2019 | 09:00–12:30 Übungen/zeichnen zu unterschiedlichen Themen/ Aufgabenstellungen | 14:00–18:00 Zeichnend unterwegs in/zu unterschiedlichen Innen- und Außenräumen mit Bezug zum Thema der Sommerschule. 
Abreise ist am 17.07.2020 ab 18 Uhr

Anmeldung | bis 31.05.2020 | mit dem digitalen Anmeldeformular

Kurskosten | € 450,- | für Studenten € 420,- jeweils exklusive Übernachtung und Verpflegung
Die Teilnahme ist beschränkt auf 18 Personen.